Eierbegeln
Die Tradition des Eierbegelns: Ein Osterbrauch im Süddeutschen Raum
Es war einmal im süddeutschen Raum / Allgäu, wo alljährlich zur Osterzeit ein ganz besonderes Ereignis stattfand – das Oster Eier-Schei’m, Eier-Rollen, Eierbegeln oder wie es in Türkheim genannt wird, Eier-Begla. Diese alte Tradition war ein fröhliches Spiel, das Jung und Alt zusammenbrachte und für viel Spaß und Unterhaltung sorgte.
Der Legende nach hat das Ostereier-Begla seinen Ursprung in den alten Bräuchen und Ritualen des Osterfestes. Früher, als die Menschen das Osterfest feierten, war es üblich, hart gekochte Eier zu verzieren und sie dann über die Hügel und Wiesen der Umgebung zu rollen. Man glaubte, dass das Eierrollen Glück und Fruchtbarkeit für das kommende Jahr bringen würde.
Mit der Zeit entwickelte sich das Eierrollen zu einem organisierten Spiel, das jedes Jahr zur Osterzeit stattfand. Die Vorbereitungen begannen schon Wochen vorher, wenn die Menschen anfingen, ihre Eier zu bemalen und zu verzieren. Jedes Ei wurde sorgfältig ausgewählt und mit bunten Farben und Mustern verziert, um es einzigartig zu machen.
Am Tag des Eierbeagla versammelten sich die Menschen aus der ganzen Region auf einer großen Wiese oder einem Hügel, der als “Eierbahn” bekannt war. Dort wurden die Eier aus den Händen der Teilnehmer über eine Bahn (hölzerne Rollbahn) gerollt, wobei jedes Ei sein eigenes Schicksal auf der abschüssigen Rollbahn fand. Diejenigen, deren Eier am weitesten rollten, wurden als Sieger gefeiert und mit kleinen Preisen belohnt.
Aber das Ostereierrollen war nicht das einzige Spiel, das an diesem Tag gespielt wurde. Die Menschen erfreuten sich auch an anderen traditionellen Osterspielen wie Eiersuchen, Sackhüpfen, Eierlaufen, Ostereier bemalen und Osterfeuer anzünden. Es war eine Zeit des gemeinsamen Feierns und der Freude, die die Gemeinschaft zusammenbrachte und die Osterzeit zu einem unvergesslichen Erlebnis machte.